Unser Ansatz

Wir retten unsere Böden und unser Klima mit Pflanzenkohle!

Ein Mensch steht neben einer Welt, um die Pfeile einen Kreislauf darstellen

Worum geht’s?

Unsere Böden. Besonders unsere landwirtschaftlichen Böden spielen bei uns die Hauptrolle. Auf ihnen wachsen all die leckeren Dinge, die wir Menschen zum leben brauchen. Heute und in Zukunft. Doch unsere Böden sind durch die Klimakrise in höchster Gefahr: Dürren, Starkregen, Stürme und Schädlinge setzen ihnen zu. Wir können sie gemeinsam besser wappnen.

Gleichzeitig bieten Böden eine unvergleichliche Chance, der leidigen Klimakrise etwas entgegenzusetzen. Sie sind in der Lage, massenhaft überschüssigen Kohlenstoff (Ex-CO₂ aus der Luft) zu speichern. Lange genug, damit sich die Erde wieder abkühlen kann. Der Schlüssel dazu ist Pflanzenkohle.

Wir Kohlekumpels organisieren Partnerschaften zwischen Unternehmen und Landwirt:innen. Mit Unternehmen, die verstanden haben, dass wir vor der eigenen Haustür anfangen müssen. Mit Unternehmen, die verstanden haben, dass Landwirt:innen alleine den mächtigen Hebel namens Pflanzenkohle nicht betätigen können. Lasst uns gemeinsam unsere Böden schützen, damit sie unsere Zukunft schützen.

Mehr als Kompensation - mit Contribution einen echten Beitrag leisten!

Unternehmen, die das Contribution Claim Modell nutzen, sind stolz darauf, dass sie sich am globalen Klimaschutz beteiligen - ohne sich CO₂-Zertifikate selbst anzurechnen. Sie sind sich bewusst, dass ihre Restemissionen und deren Folgen nicht einfach an anderer Stelle ausgeglichen werden können.

Doch sie übernehmen Verantwortung.

  • Verantwortung für das Vermeiden und Entfernen von CO₂ aus der Atmosphäre
  • Verantwortung für stärkere Widerstandskraft gegenüber den Folgen der Klimakrise
  • Verantwortung für bereits entstandene Schäden durch zu viel CO₂

Das Contribution Claim Modell setzt einen Rahmen für ein starkes Engagement. Es bereitet den Weg für ein Unternehmens-Image, das sich bei Nachhaltigkeitsfragen auf ein neues Level begibt.

Mit Pflanzenkohle spielen Unternehmen, Landwirt:innen und wir Kohlekumpels gemeinsam einen Trumpf, der unser Klima abkühlen und die Böden stärker machen kann.

Was bleibt ist eine glaubwürdige, sichere und ehrliche Botschaft.

Was ist eigentlich Pflanzenkohle?

Bis auf den Sendeplatz vor der Tagesschau hat sie es schon geschafft. Aber was ist das eigentlich für ein Geheimtipp und wie wird er hergestellt?

Biomasse

Biomasse, die pyrolisiert werden kann

Biomasse

Man nehme: Holz. Meistens. Für die Nerds: Restholz oder Altholz der Klasse I, das naturbelassen ist und nur durch Maschinen bearbeitet wurde. Das sind zum Beispiel Überbleibsel von Baumfällarbeiten, die zu nichts Anderem taugen. Das Holz muss nachhaltig und FSC-zertifiziert sein. Denn an gleicher Stelle soll der nächste Baum wieder neues CO₂ einfangen.

Doch grundsätzlich eignet sich vielfältige Biomasse. Dazu gehören Stroh, Erntereste, Kakaoschalen, Spelzen oder sogar Klärschlamm. So oder so muss das wertvolle Material erst einmal getrocknet und zerkleinert werden bevor es sich in die Warteschlange stellt. Dort steigt die Spannung bis zum Einlass in die Pyrolyse-Anlage. Nur damit man dort verkohlt wird? Klar!

Pfeil nach rechts

Karbonisierung

Ein Pyrolysator, in dem Biomasse verkohlt wird

Karbonisierung

Da bleibt einem glatt die Luft weg! Die hat bei der Pyrolyse (griechisch ‘pyr’: Feuer, Hitze plus ‘lysis’: (Auf)Lösung) auch nix verloren. Dafür wird’s heiß. Sehr heiß. Wohlige 450° bis 700° Celsius braucht’s, damit Pflanzenkohle entsteht. Verschlingt das nicht Unmengen an Energie?!? Zum Glück nicht! Einmal am Anfang anzünden und dann immer nachlegen. Fertig!

Alles, was nicht gebraucht wird, wird umgewandelt. Das meiste wird zum gewünschten Kohlenstoff-Schwamm zusammengebaut. Mineralien gleich mit. Gase oder Öle werden entweder im gleichen Vorgang recycelt oder freundlich verabschiedet. Aus ihnen wird regenerativer Strom oder Wärme erzeugt. Die Wärme wiederum, die in der Brennkammer entsteht, trocknet das Rohmaterial.

Am Ende wird geduscht, denn brennen soll die gute Pflanzenkohle nicht. Einmal heiß reicht.

Pfeil nach rechts

Pflanzenkohle

Ein Häufchen Pflanzenkohle

Pflanzenkohle

Eine Superheldin wurde geboren! Oder gebacken? Sie strotzt jedenfalls vor Kraft: Kein Wunder bei einem Kohlenstoffgehalt von bis zu 95% (bei Holz). In den Poren eines Würfels Pflanzenkohle (Kantenlänge 1cm) versteckt sich die Fläche eines Tennisplatzes (rd. 300 m²). Wenn sie Durst hat speichert sie darin gut und gerne das 5-fache ihres Eigengewichts an Wasser. Die Wände sind wahre Magnete für Nährstoffe. Für kleine Tierchen und Pilze ist sie eine massive und sichere Festung.

Jajaja, toll! Aber wozu ist das alles gut? Lies weiter!

Pflanzenkohle - das Fitnessstudio für unsere Böden

Wie bei uns Menschen hilft die regelmäßige Betätigung. Bei Boden braucht’s nicht unendlich viel, aber jedes Jahr ein geeignetes Pflanzenkohle-Workout und der Boden wird fitter und fitter. Sofort und für zukünftige Generationen. Dann hat er sogar das Zeug zu Mister Universe.

  • Höhere Wasserspeicherung

    Ein Messbecher schüttet Wasser auf eine kleine Pfütze

    Höhere Wasserspeicherung

    Waschen mag man sich mit dem Pflanzenkohleschwamm nicht. Aber er speichert Mengen, die sich gewaschen haben! Darüber freuen sich nicht nur sandige Böden, durch die Wasser sonst durchrauscht. Wenn mal wieder eine Dürre droht, haben Pflanzen länger was zu trinken. Leider weiß mittlerweile jede:r, dass Dürren immer häufiger kommen. Oder Starkregen. Auch da atmet die Pflanzenkohle einmal tief ein und kann den Überfluss ein Stück weit wegpuffern.
  • Widerstandsfähigere Pflanzen

    Eine Karotte im Boden mit Armen zeigt ihre Muskeln

    Widerstandsfähigere Pflanzen

    Menschen nennen es Fitnessstudio, Pflanzen Pflanzenkohle. Hier wie dort stählt man sich für die Unwägbarkeiten des Lebens. Starke Muskeln, starke Wurzeln. Nenne es, wie du willst. Dort wo Wurzeln sich in pflanzenkohlehaltigen Böden ausbreiten können, werden sie einfach stärker. Sie gehen eine vielfältige Zusammenarbeit mit dem Bodenleben ein, was der Pflanze auch oberirdisch anzumerken ist: Robustes Wachstum und höhere Widerstandskraft vor Feinden. Nur dem menschlichen Fitnessfreak ist die Karotte am Ende dann doch nicht gewachsen.
  • Besserer Nährstoffspeicher

    Eine Karotte im Boden trinkt mit einem Strohhalm Nährstoffe aus einem Stück Pflanzenkohle

    Besserer Nährstoffspeicher

    Sehr listig sind die Wände der Pflanzenkohle: wie kleine klebrige Fliegenfallen. Echte Fliegen lässt sie zum Glück in Ruhe. Aber Nährstoffe werden mit Vorliebe festgehalten. So füllt sich die mächtige Vorratskammer, aus der sich Mikrotierchen bedienen und den Pflanzen leckere Gerichte bereiten. Am Ende sind alle zufrieden: die Tierchen, die Pflanze und der Mensch, denn der muss weniger Dünger einsetzen.
  • Lebendigere Böden durch Humusaufbau

    Bodenlebewesen werden durch eine Lupe angesehen

    Lebendigere Böden durch Humusaufbau

    Schon die alten Amazonas-Bewohner:innen haben’s vor Tausenden von Jahren gewusst. Mischt man Pflanzenkohle mit Essens- und sonstigen Resten und beglückt damit den Boden, entsteht etwas Kostbares: Fruchtbarer, lebendiger, humusreicher Boden, der die Menschen bis heute ernährt. Pflanzenkohle spielt eine entscheidende Rolle, so dass der Boden nahezu schwarz ist. Passenderweise nennen ihn die Portugiesen deshalb Terra Preta (Terra: Erde, Preta: schwarz).
  • Verringerte Nitratauswaschung

    Aus zwei Wolken regnet es auf ein Feld. Im Boden ist ein Schloss, dass die Nitratauswaschung verhindert

    Verringerte Nitratauswaschung

    In der Kaffeemaschine ist der Effekt gewünscht, im Boden eher nicht so: Schüttet man Wasser obendrauf und lässt es durch’s Material laufen, werden Aromen gelöst und es kommt unten eine Brühe heraus: leckerer Kaffee oder eben belastetes Grundwasser. Gerade Stickstoff (Baustein von Nitrat) möchte man aber lieber im Boden behalten, da Pflanzen ihn fürs Wachsen brauchen. Pflanzenkohle hält den kostbaren Stoff im Boden und überlässt das saubere Grundwasser den Kaffeegenießern.
  • Mögliche Ertragssteigerung

    Ein Haufen Kartoffeln

    Mögliche Ertragssteigerung

    Eine Garantie und die Natur haben ein klares Verhältnis: keines. Dennoch wurde Pflanzenkohle bereits dabei erwischt, wie sie geholfen hat, Erträge zu festigen und mancherorts zu steigern. Der ertragstüftelnde Mensch sollte dafür wissen, wie man Pflanzenkohle richtig anwendet und kennt passende Praktiken, die auf seinen Boden, die Lage, die Pflanzen oder das Wetter bestmöglich abgestimmt sind. Dann kann man fast garantiert etwas ernten.

Pflanzenkohle - der Kühlschrank für unser Klima

Schade, der Pflanzenkohle-Kühlschrank für dich Küche lässt leider noch auf sich warten. So leicht überlistet man Naturgesetze dann doch nicht. Aufs Feld geschaufelt ist Pflanzenkohle jedoch ein super Kühlakku fürs Klima. Warum ist das eigentlich so?

Wie kommt der Kohlenstoff aus der Luft überhaupt in die Kohle?

Wir erinnern uns: Holz ist ein beliebtes Ausgangsmaterial. Damit Holz entstehen kann, holt der Baum über seine Blätter den ganzen Tag tief Luft und nimmt sich das dort enthaltene CO₂ zur Brust. Das C, also der Kohlenstoff, wird unter anderem zu Holz umgebaut. Das O₂, also der Sauerstoff, wird wieder ausgepustet, worüber sich Menschen und Tiere freuen. Das nennt der Biologe Photosynthese. Fazit: Wenn am Ende das Holz zur Pflanzenkohle wird, kommt der Kohlenstoff dafür direkt aus der Luft. Das ist klasse, denn das reduziert die Erderwärmung - wie ein natürlicher Kühlschrank.

Wie viel Kohlenstoff ist in der Kohle?

Am Ende purzelt also das “Schwarze Gold” aus der Maschine. Vom ursprünglichen Kohlenstoffgehalt landen rund 50% in der Pflanzenkohle. Der Rest wird zu Öl und Gas. Die eignen sich übrigens exzellent zur regenerativen Strom- und Wärmeerzeugung. Zurück zur Pflanzenkohle: Bei holzigem Ausgangsmaterial hat die Pflanzenkohle gut und gerne über 90% Kohlenstoffgehalt. Bei Stroh oder Spelzen ist es ungefähr halb so viel. Dort sind z.B. mehr Mineralstoffe enthalten. Manchmal mag man die haben, manchmal aber auch nicht.

Welche CO₂-Senkenleistung hat denn nun 1 Tonne Pflanzenkohle?

Schon die Schul-Chemie hat es uns gelehrt: Zu 1 Tonne Kohlenstoff mischt man noch Sauerstoff und schon hat sich das Gewicht ver-3,6-facht. Laaaaangsam. Wer nun glaubt, dass 1 Tonne Pflanzenkohle 3,6 Tonnen CO₂ für die Senkenleistung entsprechen, der hat die Rechnung ohne die strengen Zertifizierer gemacht:

  • Das Holz muss aus dem Wald gefahren, gehäckselt und getrocknet werden - Kostet Energie
  • Wenn es lange lagert, zersetzt sich ein Teil
  • Dann brennt rund um die Pyrolyse-Anlage auch noch das ein oder andere Licht und es fährt ein Radlader umher - Kostet Energie
  • Dann muss zumindest am Anfang einmal angefeuert werden - Kostet Energie
  • Nicht zuletzt haben wir gelernt, dass nicht nur Kohlenstoff in der Pflanzenkohle steckt. Das muss abgezogen werden
  • Doch damit nicht genug: Die Pflanzenkohle muss noch Verpackt, zum Einsatzort gefahren und verarbeitet werden - Kostet Energie
  • Und auch wenn der Kohlenstoff in Böden brutal langlebig ist, ziehen die Skeptiker für alle Fälle auch noch einen Puffer ab

Puuuuh! Klingt nach viel. Doch so schlimm ist es nicht: Am Ende gibt es immer noch mehr als sattes Plus von 2 - 2,7 t CO₂-Senkenleistung. Die Abzüge machen die CO₂-Senke einfach nur mega-glaubwürdig.

Wie lange bleibt die CO₂-Senke nun erhalten?

Hier kommt die extrem gute Nachricht für Boden- und Klimaliebhaber:innen: Zertifiziert wird die CO₂-Senkenleistung üblicherweise für 100+ Jahre. Doch das ist nach allem, was man weiß, sehr konservativ. Neueste Erkenntnisse sprechen davon, dass die Hälfte des Kohlenstoffs erst nach mehreren Millionen Jahren abgebaut ist*. Das ist derzeit unerreichbar durch irgendeine andere CO₂-Senke.

*Hamed Sanei et al., Assessing biochar’s permanence: An inertinite benchmark, International Journal of Coal Geology, Volume 281, 2024, 104409, ISSN 0166-5162, https://doi.org/10.1016/j.coal.2023.104409

Wie schneidet die Pflanzenkohle im Vergleich zu anderen CO₂-Senken ab?

Ein Wald kann zum Beispiel durch Waldbrand unabsichtlich vernichtet werden, ein Moor austrocknen und Humus kann abgebaut werden, wodurch der gebundene Kohlenstoff doch wieder in der Atmosphäre landet. Pflanzenkohle bleibt jedoch stabil, egal was man damit macht, solange man sie nicht vor dem Einmischen in den Boden verbrennt. Daher gibt’s sicherheitshalber erst danach das Senkenzertifikat.